Wasserbedarf steigt weiter

13. November 2020

Verbandsversammlung der Ammertal-Schönbuchgruppe stellt die Weichen für eine solide Wasserversorgung auch in Zeiten des Klimawandels

Der Wasserbezug der Gemeinden, die in der Ammertal-Schönbuchgruppe (ASG) zusammengeschlossen sind, wächst kontinuierlich. So verzeichnete der Wasserversorger im Jahr 2019 mit 6,98 Millionen Kubikmetern einen neuerlichen Höchststand bei der Abgabe von Wasser. Dies machte sich auch bei den Erträgen bemerkbar, die mit 8,25 Millionen Euro ebenfalls über den Vorjahreswerten lagen. Die Bilanzsumme betrug im vergangenen Jahr 28.239.239,47 Euro. Diese Zahlen präsentierte ASG-Geschäftsführer Ralf Göttsche am Donnerstag, den 12. November 2020, der ASG-Verbandsversammlung, die unter Einhaltung der Corona-Abstandsregeln in der Stadthalle Holzgerlingen abgehalten wurde.

Auch hinsichtlich des Jahresergebnisses konnte Göttsche den Vertreterinnen und Vertretern der 14 Verbandsmitglieder aus den Landkreisen Böblingen, Tübingen, Reutlingen und Esslingen gute Zahlen präsentieren. So schloss die ASG das Geschäftsjahr 2019 mit einer „schwarzen Null“ ab. Die Mitglieder erhalten für das Vorjahr sogar Rückzahlungen aus den erhobenen Umlagen. Die einzelnen Erstattungsbeträge liegen je nach Anteil zwischen 4.000 und 70.000 Euro – auch dank gesunkener Kosten für Strombezug, Zinsen und Anlagenunterhalt im Jahr 2019.

Beim erneut gestiegenen Wasserbezug mache sich auch der Klimawandel bereits bemerkbar, erläuterte Göttsche. Mit dem Mix aus Eigenförderung (rund 56 Prozent) und Bezug von Bodenseewasser (rund 44 Prozent) sei die ASG allerdings auch während langer trockener und heißer Phasen jederzeit in der Lage, die benötigten Mengen an Wasser in höchster Qualität bereitzustellen, versicherte der Verbandsgeschäftsführer. Damit dies auch in Zukunft gewährleistet ist, stellt die ASG mit dem von der Verbandsversammlung beschlossenen Wirtschaftsplan für das Jahr 2021 wichtige Weichen.

Zwei größere Investitionen stehen dabei im Vordergrund: So fand bereits am 10. November der Spatenstich statt für den Neubau der Zuleitung vom Anschluss der Bodensee-Wasserversorgung in Dettenhausen bis zur Weiler Ebene. Im Wasserwerk Poltringen errichtet die ASG einen Rohwasserbehälter. Weitere Investitionen dienen der Aufrüstung des Prozessleitsystems, dem Umbau der Lüftungen im Hochbehälter Brand II in Böblingen sowie den Bau einer Fotovoltaik-Anlage beim Pumpwerk Kiebingen. Der mittlere Bezugspreis pro Kubikmeter Wasser beträgt im Jahr 2021 1,114 Euro für die Verbandsmitglieder und liegt damit um 0,6 Cent über dem Vorjahrespreis.

An die aktuellen Gegebenheiten anpassen wird die ASG in absehbarer Zeit auch die Bezugsrechte der Verbandsmitglieder. Nachdem diese seit mehr als 30 Jahren unverändert geblieben waren, sollen sie nun an den tatsächlichen Bezugsmengen ausgerichtet werden, um Leistungen und Abrechnungen in Zukunft besser synchronisieren zu können. Über ein neues Modell hierfür soll die Verbandsversammlung im kommenden Jahr abstimmen.

Die Verbandsversammlung bestätigte den vorgelegten Jahresabschluss für 2019 ebenso einstimmig wie den Wirtschaftsplan für das Jahr 2021.