Baubeginn für neuen Rohwasserbehälter

09. März 2021

Die Ammertal-Schönbuchgruppe (ASG) hat heute mit einem symbolischen Spatenstich in Ammerbuch-Poltringen ein großes Neubauvorhaben in Angriff genommen. Im neuen Rohwasserbehälter wird nach der Fertigstellung im Sommer 2022 das Wasser aus den Brunnen in Kiebingen, Poltringen, Entringen, Altingen und Breitenholz zusammenfließen.

Von rechts: Herr Göttsche (Geschäftsführer ASG), Herr Hammer (Bauleitung RBS wave GmbH), Herr Wall (ASG), OB Dr. Belz, Böblingen (Verbandsvorsitzender ASG), Herr Eisele (Geschäftsführer Grötz Bauunternehmung GmbH), Frau Bürgermeisterin Halm (Gemeinde Ammerbuch)
Von rechts: Herr Göttsche (Geschäftsführer ASG), Herr Hammer (Bauleitung RBS wave GmbH), Herr Wall (ASG), OB Dr. Belz, Böblingen (Verbandsvorsitzender ASG), Herr Eisele (Geschäftsführer Grötz Bauunternehmung GmbH), Frau Bürgermeisterin Halm (Gemeinde Ammerbuch)

Die Wasserversorgung der Ammertal-Schönbuchgruppe für 14 angeschlossene Städte und Gemeinden speist sich aus mehreren Quellen. Ein Teil des Wassers stammt von der Bodensee-Wasserversorgung, deren Mitglied die ASG ist. Mehr als die Hälfte wird jedoch aus eigenen Brunnen im Ammer- und Neckartal als hochwertiges Grundwasser aus 30 bis 60 Metern Tiefe gefördert. Die ortsnahe Eigenwassergewinnung ist gerade in Zeiten des Klimawandels ein wichtiger Beitrag für die sichere Wasserversorgung der Bevölkerung. Gefördert aus den Schichten des Muschelkalks und Gipskeupers ist es reich an Mineralstoffen wie Kalzium und Magnesium.

Was für den menschlichen Körper eine ideale Kombination darstellt, kann aber für Leitungsnetze und technische Geräte zum Problem werden. Deshalb wird das sogenannte Rohwasser aus den ASG-Brunnen im Wasserwerk in Ammerbuch-Poltringen zusammengeführt und dort mittels eines Ionenaustauschverfahrens (Carix-Verfahren) ohne Zusatz von Chemikalien teilenthärtet. Dadurch bewegt sich die Wasserhärte im gesamten Liefergebiet der ASG im mittleren Bereich, unabhängig davon, wie groß die Anteile an Bodenseewasser oder aus der Eigenwassergewinnung in den verschiedenen Liefergebieten sind.

Das Wasserwerk in Poltringen ging Ende der 1960er-Jahre mit einer Pumpenhalle und zwei Wasserkammern in Betrieb. Ende der 1970er-Jahre wurde es um zwei weitere Wasserkammern erweitert. Inzwischen sind dort altersbedingt grundlegende Sanierungsmaßnahmen erforderlich. Unter mehreren möglichen Varianten hat sich der ASG-Verwaltungsrat mit dem Neubau für die technisch beste und nachhaltigste Lösung entschieden. In der Bauphase ist das Risiko für den laufenden Betrieb des Wasserwerkes minimiert und die technischen Abläufe werden gleichzeitig für den zukünftigen Betrieb optimal gestaltet.

Der jetzige Bauabschnitt umfasst den Neubau des Rohwasserbehälters mit zwei Wasserkammern und einem Speichervolumen von 1.860 Kubikmetern sowie die Umlegung diverser Roh- und Reinwasserleitungen im Betriebsgelände, an der Landesstraße und dem Brunnen Poltringen. Für die optimale Energienutzung werden außerdem zwei Turbinenanlagen und eine PV-Anlage errichtet. Die ASG investiert hierfür rund 3 Millionen Euro. Die Inbetriebnahme ist für Juli 2022 geplant. Im nächsten Bauabschnitt erfolgt die Instandsetzung der Wasserkammern der 1960er- und 1970er-Jahre.