Meilensteine für sichere Wasserversorgung

18. November 2021

Die Ammertal-Schönbuchgruppe (ASG) hat auf ihrer Verbandsversammlung am 18. November 2021 wichtige zukunftsweisende Themen zu einem erfolgreichen Abschluss gebracht. Als Ergebnis vieler Beratungen in den zurückliegenden drei Jahren werden die Wasserbezugsrechte der beteiligten Verbandsmitglieder angepasst.

Die Neuordnung der Beteiligungsquote der 14 Kommunen in der Region orientiert sich dann an den tatsächlichen Abnahmemengen eines heißen Sommertages.

Verbandsversammlung 2021

"Diese Neuordnung ermöglicht es, die seit langem im Verband diskutierte Anpassung der Beteiligungsquoten transparent umzusetzen“, sagt der Verbandsvorsitzende, Böblingens Oberbürgermeister Dr. Stefan Belz. Damit können Leistungen und Abrechnungen im Sinne einheitlicherer Wasser-Bezugspreise besser synchronisiert werden. Die bisherige Spreizung des Wasserpreises für die Verbandsmitglieder reduziert sich von fast 57 Cent pro Kubikmeter auf 25 Cent je Kubikmeter ab dem Jahr 2022. Die Bildung eines gemeinsamen Pools für die Bezugsrechte schafft zudem Handlungsspielraum, um zukünftig Bezugsrechte an die Entwicklung des tatsächlichen Bedarfs anzupassen. Die zugrunde liegenden Modelle sind in den letzten Monaten in allen Gemeinderäten der betroffenen Kommunen vorgestellt worden.

Zudem bereitet sich die ASG damit vorausschauend auf die Herausforderungen des Klimawandels vor. „Entscheidend ist, dass wir jederzeit uneingeschränkt in der Lage sein werden, zu fairen Konditionen den Wasserbedarf unserer Mitgliedskommunen zu decken. Die Neuordnung der Beteiligungsquote ermöglicht außerdem die Aufnahme der Gemeinde Hildrizhausen“, betont ASG-Geschäftsführer Ralf Göttsche.

Die heißen Sommer 2017 bis 2019 haben bei der Gemeinde Hildrizhausen die Entscheidung reifen lassen, für eine sichere Trinkwasserversorgung der ASG als 15. Verbandsmitglied mit einer Beteiligungsquote von 5 l/s beizutreten. Damit das Wasser im Jahre 2023 fließen kann, ist der Neubau einer Anschlussleitung nach Hildrizhausen mit einer Bausumme von rund 3,3 Mio. Euro notwendig. Der Verbandsvorsitzende Dr. Stefan Belz und Bürgermeister Matthias Schöck aus Hildrizhausen begrüßen die kommunale Zusammenarbeit in der Trinkwasserversorgung. Mit Blick auf den erwarteten Aufnahmebeschluss der Verbandsversammlung haben die Partner bereits einen gemeinsamen Förderantrag für das Bauvorhaben gestellt.

Die Änderungen der Wasserbezugsrechte machen eine Satzungsänderung erforderlich. Dies nimmt die Verbandsversammlung zum Anlass, weitere überholte Formulierungen in der Satzung an die heutigen Gegebenheiten anzupassen. „Es ist ein großer Erfolg, dass wir diese grundlegenden Neuausrichtungen im Konsens zwischen allen beteiligten Partnern in der ASG vornehmen können“, findet Ralf Göttsche.

Erfreulich gestalten sich auch der Jahresabschluss 2020 sowie der Wirtschaftsplan für das Jahr 2022, die der Verbandsversammlung vorgelegt werden. Insgesamt wurde im vergangenen Jahr mehr Wasser von der ASG geliefert als je zuvor: Die Abnahmemenge der angeschlossenen Kommunen stieg auf 7,12 Millionen Kubikmeter. Die Investitionen in Netze und Anlagen beliefen sich auf rund 1,77 Millionen Euro. Auch mit den gestiegenen Erträgen der ASG-Dienstleistungssparte erfolgt eine Rückzahlung von Umlagebeträgen in Höhe von insgesamt 205.000 Euro an die Verbandsmitglieder bei einem ausgeglichenen Jahresergebnis der ASG und einer Bilanzsumme von 28,57 Millionen Euro.

Für das Jahr 2022 wird der durchschnittliche Wasserpreis für die Mitgliedsgemeinden um 1,5 Cent auf dann 1,099 Euro pro Kubikmeter gesenkt. Auch der Umlagebedarf geht im Vergleich zum laufenden Jahr um rund 1,4 Prozent zurück. Weiterhin stammen knapp 40 Prozent der gelieferten Wassermenge von der Bodensee-Wasserversorgung, mehr als 60 Prozent kommen aus der Eigenförderung der ASG. „Mit dem Mix von Wasser unserer zwölf Brunnen im Ammer- und Neckartal und dem Bezug von Bodenseewasser ist die ASG auch während langer trockener und heißer Phasen jederzeit in der Lage, die benötigten Mengen in höchster Qualität bereitzustellen“, versichert der Verbandsgeschäftsführer.